House of Marionne

House of Marionne habe ich sehr gerne gelesen. Ich mochte die Handlung, die Charaktere und den Schreibstil der Autorin. Die Handlung startet zwar etwas langsam, doch ab der hälfte nimmt sie ordentlich Fahrt auf. Es wurden Plots enthüllt, die ich so garnicht erwartet hätte und die mich positiv überrascht haben. Das hat das Buch für mich umso spannender gemacht. J. Elles Schreibstil ist lebendig und detailreich. Ihre Art zu erzählen und das dark academia Setting mochte ich sehr. Besonders Quell hat mir als Protagonistin gefallen. Ihr Kampfgeist und ihre Inneren Zweifel machen sie zu einer greifbaren Person. Sie und Jordan sin im Gegensatz zu den Nebencharakteren sehr stark ausgearbeitet. Man erhält tiefgehende Einblicke in ihre Emotionen und Gedanken, wodurch sie mir schnell ans Herz gewachsen sind. Das Worldbuilding ist für ein Fantasybuch eher schlicht und nicht detailliert. Deshalb eignet sich das Buch besonders gut für Fantasy Einsteiger. Ich freue mich sehr auf Band zwei und möchte am liebsten direkt wissen wie es weitergeht!

Quell wurde mit verbotener Magie geboren, darum hat ihre Mutter sie von der magischen Welt ferngehalten. Doch plötzlich ist Quell auf sich allein gestellt und weiß keinen anderen Ausweg: Sie begibt sich zum Magie-Internat House of Marionne, das von ihrer Großmutter geführt wird und wird schon bald zu deren Nachfolgerin ausgebildet. Ich fand es schön, wie man spüren konnte, wie viel es Quell bedeutet, im Internat ein Zuhause gefunden zu haben und ihre Großmutter kennenzulernen, die viele Erwartungen hat, denen Quell kaum gewachsen ist. Aber trotz aller schönen neuen Erfahrungen ist Quell wegen ihrer heimlichen Magie auch immer in Gefahr. Quell wirkte auf mich oft schon ziemlich naiv. Ihre Annahmen basierten in der Regel auf Halbwissen und vieles schien sie nicht ernst genug zu nehmen, sodass man sich immer Sorgen macht, in welche Situation sie sich als nächstes bringen wird. Ich fand ihren Charakter nicht ganz nachvollziehbar, weil sie bisher mit ihrer Mutter quasi ein Leben auf der Flucht verbracht hat und von ihrer Mutter mal gelernt haben sollte, vorsichtig zu sein. Aber irgendwie hat sie von ihrer Mutter gar nichts gelernt, weder wie man ich durchschlägt, noch irgendwas über ihre verbotene Magie und deren Gefahren. Einige ihrer Entscheidungen fand ich schon zum Haare raufen. Ansonsten fand ich die Geschichte aber schon ganz nett. Mit den Diademen und Bällen hat es mich an einen alten Barbie-Film erinnert, aber die restliche Magie konnte das relativ gut ausgleichen, sodass man die Welt zumindest ein bisschen ernst nehmen kann. Ich fand aber schade, dass die Charaktere öfter etwas eindimensional und leicht zu durchschauen sind, das hat auch die Spannung beeinträchtigt und Quell wie bereits erwähnt naiv wirken lassen, weil sie selbst weniger misstrauisch ist. Zum Ende hin fand ich es etwas spannender, aber ich hatte zu oft das Gefühl, dass es nicht genug Konsequenzen gibt.

“House of Marionne” ist der Auftakt einer Reihe. Die Schülerin Quell Marionne wurde mit einer dunklen Magie geboren, weshalb sie und ihre Mutter ständig auf der Flucht sind, denn es gibt andere Übernatürliche, sogenannte Dragune, deren Aufgabe es ist, sogenannte Befallene zu töten. Als ein Dragun Quell aufspürt, werden sie und ihre Mutter getrennt. Quell sucht Zuflucht in dem Internat House of Marionne, das von ihrer Großmutter geleitet wird. Dort lernen Schüler:innen mit magischen Fähigkeiten ihre Kräfte zu kontrollieren, aber es geht zudem sehr elitär und konservativ zu, weshalb auch Benimmunterricht Teil der Ausbildung ist. Quells strenge Großmutter lässt ihre Enkelin nicht einfach so bei sich wohnen, sie muss am Unterricht teilnehmen, verschiedene Riten sowie Prüfungen absolvieren! Quell hat ständig Angst aufzufliegen, da ihre Haut eiskalt wird, wenn die dunkle Magie sich meldet, zugleich hofft sie zu erfahren, wie sie ihre verbotene Magie unterdrücken kann. Doch der ebenso gutaussehende wie arrogante Jordan begegnet ihr von Anfang an mit offenem, feindseligem Misstrauen. Er ist ein Dragun und wird zu ihrem Tutor ernannt, allerdings hütet auch er gefährliche Geheimnisse, wie eigentlich fast alle hier ... Die vielen offenen Fragen machen neugierig: Wieso verließ Quells Mutter das House of Marionne vor vielen Jahren? Warum gab es seither keinen Kontakt zur Großmutter? Was hat es mit der dunklen Magie auf sich? Weshalb kommt ihre Mutter nicht wie geplant nach? Wem kann Quell vertrauen – ihrer freundlichen Mitbewohnerin? Ihrer Großmutter? Oder gar Jordan? Als sie erkennt, wer wie ist, wächst sie über sich hinaus, erkennt, was ihr wirklich wichtig ist, bringt schmerzliche Opfer ... “House of Marionne” ist atmosphärisch, düster, mit tollem World-Building bzw. einem faszinierendem, ausgeklügeltem Magie-System sowie interessanten Figuren. Ich finde jedoch, dass die Handlung etwas mehr Tempo vertragen könnte und dieses "Nette junge Frau verknallt sich arroganten jungen Mann" empfinde ich als abgenutzt bzw. nicht mehr zeitgemäß. Insgesamt traf die Handlung aber meinen Geschmack: Magie, Familie, Freundschaft, Romantik, Lügen, Geheimnisse, Intrigen, Gefahren – es geht wirklich ereignisreich zu! Zudem gibt es einige unerwartete Wendungen, die es in sich haben! Ich freue mich schon den 2. Band, der im April erscheint.

First of All - können wir bitte darüber reden, wie schön dieses Buch ist? Das Cover, der Farbschnitt, der Einband. Alles harmoniert so toll miteinander. 🥺 Aber nun zum Buch. 🤭 Quell ist eine wirklich coole Protagonistin mit einem dunklen Geheimnis. Deshalb müssen sie und ihre Mutter immer wieder flüchten und umziehen. Doch das Geheimnis führt sie zu ihrer Großmutter und somit zum House of Marionne. Quell macht über den Verlauf des Buches eine grandiose Entwicklung und bekommt für mich durchaus bisschen badass Vibes. Jordan ist am Anfang sehr unnahbar und geheimnisvoll. Er wirkt düster und war durch seine vielen Geheimnisse und verschlossene Art für mich nicht ganz greifbar. Das hat sich aber im Verlauf des Buches noch geändert. Auch, wenn mir eine Entscheidung nach wie vor nicht ganz gefallen hat. 👀 Die Story fängt richtig, stark und rasant an. Man wird direkt in das Geschehen geworfen, was definitiv ein guter Auftakt war. Zwischendrin wird es bisschen ruhiger, was aber auch verständlich ist. Immerhin muss sich Quell an die neue Umgebung und ihre Fähigkeiten gewöhnen sowie mehr darüber lernen. Und sie muss auf der Hut sein ... immer. Das Ende? Ja, was soll ich sagen? Damit hatte ich definitiv nicht gerechnet. 😅 Es war kein fieser Cliffhänger, aber einige Plotttwists und Offenbarungen, die mich sprachlos zurückgelassen haben.  House of Marionne ist nicht nur von außen, sondern auf von innen schön! Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen, aber High Fantasy solltet ihr nicht erwarten! Definitiv eine lesenswerte Story und ich freue mich sehr auf den zweiten Band. 🫶