Was wir nicht kommen sahen

Roman

4.58333 Sterne

(6 Bewertungen insgesamt)

Was tun, wenn die Tochter sich aus dem Leben verabschiedet?

An einem ganz normalen Abend verabschiedet sich die 18-jährige Ada von ihrer Familie und beendet ihr Leben durch den Sprung von einer Brücke. Ihre Eltern Jenny und Dominik bleiben fassungslos zurück. Während Dominik sich vor seiner Trauer in Arbeit flüchtet, beginnt Jenny verzweifelt nach Antworten auf die Frage nach dem Warum zu suchen. Im Internet stößt sie auf eine Spur aus digitaler Gewalt, die sich gegen Ada richtete und der auch Jenny bald nicht mehr entrinnen kann.

16,99 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

eBook (epub)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

366 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7517-6117-8

6 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
10.08.2024
Weckruf
Wow, ich weiß gar nicht was ich sagen soll, ich habe ja schon einige Bücher von Katharina Seck gelesen, aber noch keins mit dieser Durchschlagkraft. Was natürlich auch dem Thema geschuldet ist- brisant, aktuell, eindrücklich und absolut erschreckend. Sollte man gelesen haben. Zum Inhalt: an einem ganz normalen Abend verlässt Ada das Haus. Ihren Eltern sagt sie, sie übernachte bei ihren besten Freundin Kim. Doch Ada kommt nicht bei Kim an, sie springt von einer Brücke und beendet ihr Leben. Zurück bleiben Schockstarre, Vorwürfe und Selbstzweifel. Und die Frage nach dem Warum. Natürlich ist Katharina Seck nicht die Erste, die über die Gefahren des Internets, Cybermobbing und anonyme Hetze der Internet-Trolle schreibt. Aber sie tut das in einem Rahmen der für Leser aller Altersklassen nahbar und emotional greifbar ist, da die Handlung sowohl aus Sicht der Schülerin Ada, als auch ihrer Mutter Jenny beschrieben ist. Das fand ich einen tollen Kniff, da es das Davor mit dem Danach verbindet und eine Brücke schafft. Die Handlung ist eindrücklich und ergreifend geschildert. Immer wieder habe ich zwischen ungläubigem Entsetzen und leidvollem Wiederkennen aus meiner Jugend geschwankt. Ich finde Katharina Seck hat da den Ton und Nerv der Zeit gut getroffen. Dir Sprache ist modern, in Adas Abschnitten auch viel Jugendsprache- muss man mögen, mir erschien es passend. Ich hab regelrecht an den Seiten gehangen und konnte das Buch nicht weglegen. Fands richtig stark, sowas sollte meiner Meinung nach an Schulen gelesen werden.
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CynthiaM94

4 Sterne
10.08.2024
Wichtiger Roman, aber manchmal etwas überfrachtet
Eines Abends verlässt die 18-jährige Ada das Haus und nimmt sich mit einem Sprung von der Brücke das Leben. Zurück bleiben Jenny und Dominik, ihre Eltern, die vom Tod ihrer Tochter völlig überrascht sind. Ada war doch glücklich? Vor kurzem erst hatte sie sich eine solide Followerschaft mit ihren Gaming-Streams erarbeitet und das Hobby schien ihr Spaß zu machen. Doch dann stößt Jenny auf erste Hinweise und geht ihnen nach. Vor ihr tut sich ein Abgrund auf, vom dem sie bisher nichts geahnt hatte. „Was wir nicht kommen sahen“ ist der neue Roman der Autorin Katharina Seck, die in den unterschiedlichsten Genres zuhause ist. Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Ada und Jenny in der dritten Person und dem Präsens erzählt, was der Geschichte eine gewisse Unmittelbarkeit verleiht. Zwischendurch sind immer wieder Kapitel eingestreut, in denen „die Anonymität“ zu Wort kommt; das sind Menschen, die direkt oder indirekt zu Adas Selbstmord beigetragen haben. Interessant ist an der Erzählweise außerdem, dass sie mit Adas Tod beginnt und dann sowohl in der Gegenwart (in den Ermittlungen Jennys), als auch der Vergangenheit (in Adas letzten Wochen) weiterläuft. Mit Stichworten wie Cybermobbing, Doxxing und Swatting greift die Autorin sehr zeitgemäße, aber auch wichtige Themen auf, die zeigen, welches Ausmaß die Gewalt im Internet bzw. den sozialen Medien annehmen kann, ohne dass die Täter ihrem Opfer auch nur einmal begegnen müssen. Auch die so genannte Incel-Bewegung wird aufgegriffen, die in Ada als Frau, die ihre Meinung sagt, eine starke Bedrohung empfindet. Doch das Buch zeigt auch, wie Unbeteiligte zu Mitläufern werden – um nicht aufzufallen oder zum Außenseiter zu werden. „Was wir nicht kommen sahen“ ist ein emotionales und wichtiges Buch, das ich durchaus als zukünftige Schullektüre sehe. Manchmal merkt man ihm jedoch stark an, dass die Autorin auch aktivistisch tätig ist, denn es werden sehr viele Schlagworte verwendet und weitere Themen kurz angerissen, so dass alles etwas überfrachtet wirkt. Das tut der Bedeutsamkeit der Geschichte jedoch keinen Abbruch.
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Naraya

5 Sterne
10.08.2024
Die Trauer bewältigen
Katharina Seck beschreibt in ihrem Roman, Was wir nicht kommen sahen, ein aufrüttelndes Thema, der digitalen Gewalt. Die 18jährige Ada wird im Internet gemobbt. Ihre Seite wird auf ihm Namen neu angemeldet. Sie wird schlecht gemacht und ist verzweifelt. Als sie das nicht mehr aushalten kann, springt sie von einer Brücke in den Tod. Die Autorin hat das glaubhaft dargestellt. Adas Eltern sind geschockt. Ihre Mutter meldet sich bei mehreren Foren an und muss sehen, wie Ada beschimpft und gedemütigt wurde. Der Kampf um die Wahrheit über Adas Tod wird auch perfekt gestaltet. Die Autorin hat alles so beschrieben, das man alles richtig miterlebt. Es ist ein lesenswertes Buch.
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Deichgraefin

4 Sterne
10.08.2024
Die dunklen Seiten des Internets
Worum geht's? Ada war froh, dass es das Internet gab. So konnte sie vor der Realität entfliehen. Sie hat sich durchs Onlinezocken eine zweite Welt, mittels Account, aufgebaut, bei der ihr zahlreiche Follower beim Gamen zuschauten. Es war für sie ein wunderbarer Rückzugsort, bis sie auch dort von der Realität eingeholt wurde. Jenny, Adas Mutter, kann das Ausmaß dieser virtuellen Welt noch immer nicht fassen und sucht verzweifelt darin nach Antworten für Adas Schicksal. Meine persönliche Meinung: Da es ein Buch mit einem sehr heiklen Thema ist, finde ich es gut, dass die Autorin und der Verlag zu Beginn des Buches nochmal darauf hinweisen. Ebenso wertvoll ist es, dass im Buch alle enthaltenen Themen extra angeführt sind. So kann jeder nochmal auf Nummer sicher gehen, ob er die Geschichte psychisch zu lesen schafft. Passend dazu findet man Anlaufstellen, falls jemand Hilfe benötigt. Das Buch beinhaltet unterschiedliche Kapitel, welche aus der Sicht von Ava ,den Eltern, Jenny und Dominik, und von anonymen Personen erzählt wird. Die Autorin hat für das Buch die Sichtweise der dritten Person und einen einfachen, leicht lesbaren Schreibstil gewählt. Die einzelnen Szenen werden mit ihrem Drumherum beschrieben. So bekommt man einen Einblick in das Leben der Familie und deren Umfeld. Obwohl man schon durch den Klappentext weiß um was es ihn diesem Buch geht, hat Katharina Seck es geschafft, durch das Einfangen der elterlichen Instinkte, den Beginn der Geschichte mitreißend und emotional zu machen. Wie sagt man so schön? Die Luft ist zum Schneiden dick. Genau dieses Gefühl bringt die Autorin hier bereits zu Beginn zu Papier. Ada, eine Außenseiterin, die gern in die virtuelle Welt des Internets mit ihrer Community floh, wenn es im echten Leben zu eng für sie wurde. Zu Beginn war ich der Meinung, dass Ada bei manchen Szenen überreagiert hat und unnötig ein Drama veranstaltet hat. Im Laufe der Geschichte wurden ihre Reaktionen dann stimmiger und glaubwürdiger. Jenny, Adas Mutter, ist eine Person, die immer von einer inneren Unruhe angetrieben wird. So verkriecht sie sich nach dem Tod ihrer Tochter nicht, sondern fragt nach dem Warum. Sie wirkte die ganze Zeit auf mich total unzufrieden und mit der Welt überfordert. Dominik, Adas Vater, unterstützt seine Frau voll und ganz im Alltag. Jedoch trauert er ganz anders als Jenny. Er trauert still und schluckt die Trauer hinunter. Er wird als Mann dargestellt, auf den man sich immer verlassen kann. Die Autorin Katharina Seck bringt die Emotionen wunderbar zu Papier. Ich hatte das Gefühl, Mitten in der Geschichte zu stecken. In den einzelnen Szenen kommt die Trauer und der Umgang damit gut zur Geltung. Ebenso wird die Beziehung zwischen Jenny und Dominik immer wieder aufgegriffen und die Veränderung zwischen ihnen, durch die Trauer über ihre Tochter, sichtbar gemacht. In der Mitte des Buches begann sich die Geschichte etwas wie ein Kaugummi in die Länge zu ziehen. Katharina Seck trieb hier nicht nur den Auslöser des Suizids von Ada heran, sondern füllte mir persönlich zu viele Lücken, um die Geschichte auszuweiten. Am Ende des Buches waren die Emotionen nicht mehr ganz so stimmig für mich. Im einen Moment wird von Antriebslosigkeit und ausgelaugt sein geschrieben und im nächsten Satz folgt ein Witz und lachen. Die Gefühle haben sich für mich hier manchmal viel zu schnell abgelöst, waren zu sprunghaft und dadurch fehlte es an Authentizität. Fazit: Das Thema der Geschichte hat mir in ihrer Umsetzung gut gefallen. Die Autorin verfolgte stets einen roten Faden und die Zusammenhänge waren stimmig. Ich war mir zuerst unsicher, wie sehr mich das Buch belasten könnte und ob es zu nah an wahren Begebenheiten ist. Für mich persönlich ist jeder Thriller schlimmer. Also wenn man nicht gerade selbst einen Schicksalsschlag zu den im Buch erwähnten Themen erlitten hat, lässt es sich bestimmt gut lesen.
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natalie7

Katharina Seck

Autorin

Katharina Seck wurde 1987 im Westerwald geboren, wo sie noch heute lebt und als Autorin arbeitet. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit ihren liebsten Menschen und Tieren, einem beachtlichen Stapel ungelesener Bücher sowie politischem Aktivismus. Mehr Infos zur Autorin finden sich auf katharinaseck.de oder ihrem Instagram-Kanal.

Portrait: Kati Seck

© Katharina Kerwer Fotografie

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